ADS und ADHS

ADS und ADHS – Welchen Unterschied macht das „H“?

Die Geschichten vom Zappelphilipp und vom Hans-guck-in-die-Luft aus dem weltberühmten Kinderbuch „Der Struwwelpeter“ sind den meisten Menschen wohl bekannt. Schon hier wurden die Symptome von ADS und ADHS aufs Bildlichste beschrieben.

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Der motorisch unruhige und unaufmerksame Zappelphilipp – „doch der Phillip hörte nicht, was zu ihm der Vater spricht, er gaukelt und schaukelt, er trappelt und zappelt auf dem Stuhle hin und her.“- würde heutzutage zu den ca. 26% der mit ADHS diagnostizierten Kindern und Jugendlichen (im Alter zwischen 3 und 17 Jahren) in Deutschland gehören.

Beim ruhigeren, aber sehr verträumten Hans würde man wohl eher ADS vermuten. Das „h“ steht also für die motorisch hyperaktive Ausprägung dieser Verhaltens- und emotionalen Störungen.

Was sind die Symptome von ADS und ADHS?

ADS, das Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom, ist sozusagen der kleine Bruder des ADHS (= Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts-Störung bzw. Syndrom). Menschen mit ADS sind unkonzentriert und unaufmerksam, leiden aber nicht an der hyperaktiven Verhaltensauffälligkeit. Sie fallen oft weniger auf als ihre hyperaktiven Kollegen, obwohl sie zumeist dieselben Probleme in der Schule oder am Arbeitsplatz haben. Die Symptome von ADS und ADHS gehen fließend ineinander über.

ADS Anzeichen:

  • Langsamkeit und Verträumtheit
  • Ängstlichkeit und Schüchternheit
  • Empfindlichkeit und sehr sensibel

Folgende Anzeichen können sowohl ADS als auch ADHS zugeordnet werden:

  • emotionale Instabilität mit aufbrausenden Verhaltensweisen
  • Vergesslichkeit und Zerstreutheit
  • schlechte Feinmotorik
  • leichte Ablenkbarkeit
  • schlechte Konzentrationsfähigkeit
  • häufiges Trödeln und Verspäten
  • schlechtes Zeitmanagement

ADHS Anzeichen:

  • Impulsivität
  • überdrehtes Verhalten
  • Ungeduld
  • zappelig, nicht still sitzen können
  • störend
  • niedrige Frustrationsgrenze

Die Diagnose ADS oder ADHS kann nur von Fachärzten oder Psychologen mit entsprechenden Fachkenntnissen gestellt werden, wobei hier verschiedene Ausprägungen und Schweregrade unterschieden werden.

  1. Der unaufmerksame Typ
  2. Der hyperaktiv-impulsive Typ

Diese werden wiederum in drei Schweregrade (leicht, mittel und schwer) unterteilt, je nach Prägnanz der auftretenden Symptome. Eine Diagnose wird nach dem Ausschlussverfahren gestellt. Hierzu müssen verschiedene andere Krankheitsbilder, die ähnliche Symptome verursachen (wie z.B. Dysthymie, Bipolare Störungen, Autismus-Spektrums-Störungen, Epilepsie etc.), vorab ausgeschlossen werden.

Interessant ist, dass bei ca. 75% der ADHS diagnostizierten Personen eine weitere Diagnose vorliegt, wobei es sich meist um psychische Erkrankungen handelt. Dabei bleibt jedoch unklar, ob die ADHS die Grund- oder Folgeerkrankung ist.

Fakt ist, dass ADS und vor allem ADHS eine Belastung für Betroffene und ihre Familien ist. Unbehandelt haben diese Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen oft starke Probleme in der Schule oder Arbeit und ihrem sozialen Umfeld und ein erhöhtes Risiko, substanzabhängig zu werden, was sich wiederum negativ auf ihre Psyche und ihre Krankheit auswirkt.

Der Vorteil von ADHS

ADHS-Patienten die durch Behandlung gelernt haben mit ihrem Handicap umzugehen bergen große Vorteile:

  1. Die hyperaktive Verhaltensweise lässt meist im Erwachsenenalter nach
  2. Sie sind äußerst kreativ und haben einfallsreiche Ideen
  3. Sie haben guten Zugang zu ihren Gefühlen
  4. Sie haben ein ausgeprägtes Gerechtigkeitsgefühl
  5. Sie beweisen gute Ausdauer bei körperlichen Arbeiten

Das muss jedoch trainiert und geübt werden und die Behandlungsmethoden sind vielseitig und nicht jede Behandlungsweise passt für jeden Menschen. Oft ist es ein langer Prozess bis die richtige Therapie gefunden wird und diese anschlägt.

ADHS in unserem Hause

Familien mit diagnostizierten ADHS-Kindern haben oft einen langen Leidensweg hinter sich. Kinder und Eltern sind frustriert und auch der Alltag ist häufig noch von Spannungen und schlechter Stimmung geprägt.

Unser Haus ist nicht auf die Diagnostik oder spezielle ADHS-Therapie ausgelegt. Unser Fokus liegt auf der Stärkung der gesamten Familie. Die Mütter bzw. Väter erlernen Entspannungstechniken und bekommen den ein oder anderen Tipp wie sie den Alltag mit ihren Kindern vielleicht besser meistern können und weniger Energie auf stressige Situationen verwenden. Denn für jedes Kind, aber besonders für ADHS-Kinder, ist es sinnvoll:

  • klare Regeln aufzustellen
  • Konsequenzen klar zu kommunizieren
  • Rituale einzuführen
  • eindeutige Grenzen abzustecken, und diese dann auch zu verteidigen
  • viel Bewegung an der frischen Luft
  • ein Hobby zu finden, in dem das Kind richtig gut ist und in dem es sich positive Bestärkung einholen kann, denn alle Kinder wollen positiv anerkannt werden

Wir helfen unseren Besuchern in Einzelgesprächen Verhaltensweisen zu analysieren und zu überdenken und zeigen ihnen neue Wege auf, die vielleicht den Familienalltag erleichtern.

Die Kinder erwartet hier ein spannendes Sport- und Freizeitprogramm und wenn sie Ihr Kind ebenfalls als zu behandelnde Person anmelden, kann es auch an diversen, auf das Kind abgestimmte, Therapien teilnehmen.

Wir wüschen Ihnen einen September mit viel Sonnenschein und glücklichen Momenten!

Alles Liebe,
Ihr Team des Kurzentrums Sonnenschein

Kurzentrum Sonnenschein. Wir sind für Sie da!

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