Schule und Kuraufenthalt
In den drei oder vier Wochen Kuraufenthalt den Anschluß an das alltägliche Schulleben nicht verlieren – durch den heimatschulbegleitenden Unterricht.
Kurzentrum Sonnenschein
Innenriederstr. 38-40
94227 Zwiesel
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Da das Schulkind durch den Kuraufenthalt ganze drei oder sogar vier Wochen lang nicht am regulären Schulunterricht der Heimatschule teilnehmen kann, ist es sehr wichtig, dass die Unterrichtsinhalte während des Kuraufenthaltes hier im Kurzentrum erarbeitet und gefestigt werden.
Das Ziel des heimatschulbegleitenden Unterrichts während des Kuraufenthaltes ist es also, dass das Schulkind den Anschluss im fortlaufenden Schuljahr nicht verliert. In der Regel werden sofort nach Bewilligung eines Kuraufenthaltes sowohl die Schule des Schulkindes als auch die entsprechenden Lehrer davon in Kenntnis gesetzt. Der Lehrer bzw. die Lehrer stellen dann Listen zusammen, was das jeweilige Schulkind während des Kuraufenthaltes alles an Schularbeiten zu erledigen hat.
Je nach Unterrichtsfach sind auf diesen Listen/Zetteln/Tabellen die entsprechenden Unterrichtsmaterialien, z.B. Lehrbuch, Arbeitsheft, Arbeitsblätter und die dazugehörigen Seitenzahlen und Nummern angegeben. Die Lehrer des Schulkindes konzentrieren sich bei diesen Auflistungen auf die wesentlichen Lerninhalte und wissen, dass das Kind während eines Kuraufenthaltes keine sechs Stunden Unterricht pro Tag hat.
Hier im Kurzentrum Sonnenschein in Zwiesel werden dann die anreisenden Kur-Schulkinder vom Terminplanungsbüro in altershomogene Gruppen eingeteilt und in diesen dann von einer oder auch von zwei qualifizierten Lehrkräften betreut. Die Kinder arbeiten in einem großen, hellen, ruhigen Raum nach den Vorgaben ihrer Heimatschullehrer an ihren Unterrichtsstoffen und melden sich per Handzeichen, wenn sie Fragen haben, etwas nicht verstehen und wenn sie Unterstützung brauchen. Der betreuende Lehrer bzw. die betreuenden Lehrer achten besonders auch auf eine gute Lernatmosphäre, damit jedes Schulkind konzentriert und gut arbeiten kann.
Da im Kurzentrum Sonnenschein in Zwiesel wöchentlich jeweils am Dienstag und am Mittwoch neue Patienten anreisen bzw. abreisen, treffen die neu angereisten Schulkinder fast immer auf Lerngruppen mit Schulkindern, die schon zwei Wochen oder eine Woche lang den „Wissenserhaltenden Stützunterricht“ besuchen.
Die neu angereisten Schulkinder werden dann bei der ersten Anwesendenkontrolle durch einige Fragen zu ihrem Schuljahrgang und ihrem Heimatort und dem Herkunftsbundesland sehr schnell in die neue Lerngruppe aufgenommen. Zudem können sich die „Neuen“ sehr gut an den anderen Schulkindern orientieren, denn diese kommen hier im Unterrichtsraum an, sehen sich nach dem richtigen Arbeitsplatz um, setzen sich, packen ihre Schulsachen aus und beginnen zu arbeiten.
Dieses gewöhnlich schon nach einigen Tagen einsetzende eigenverantwortliche Arbeitsverhalten wirkt sich auch sehr positiv aus auf Kinder mit diversen Schulproblematiken wie etwa Aufmerksamkeitsstörungen, Legasthenie, Dyskalkulie etc. Da hier während des Kuraufenthaltes jedes Schulkind ganz speziell die eigenen Lernstoffe zu erarbeiten hat, wird dadurch vor allem das selbständige Arbeiten erlernt und gefördert. Zudem arbeitet jedes Kind nach seinem eigenen Tempo und gemäß seinen eigenen Fähigkeiten.
In den Lerngruppen des „Wissenserhaltenden Stützunterrichts“ treffen auch die unterschiedlichsten Schultypen wie etwa Grundschulen und Förderschulen, Mittelschulen, Realschulen, Gymnasien, Gesamtschulen, Montessorischulen und Waldorfschulen usw. aufeinander. Weil aber jedes Kind seine eigenen mitgebrachten Schulsachen bearbeitet und individuell unterstützt wird, findet damit auch ein Unterricht nach den Prinzipien der Inklusion statt.
Auch die Lernzeiten von regulär 60 Minuten pro Lerngruppe können auf zwei oder drei bis maximal vier Stunden verlängert werden, falls dies vom Kind und der Mutter/ dem Vater gewünscht wird und vom Therapieplan und den Raumverhältnissen her möglich und pädagogisch sinnvoll ist. Eine Verkürzung des Besuches des „Wissenserhaltenden Stützunterrichtes“ ist ebenfalls möglich, falls ein Kind das vorgegebene Tagespensum in weniger als der zur Verfügung stehenden Zeit schafft und dann auch früher gehen möchte.
Zur Vertiefung und Festigung des Erlernten stehen bei Bedarf auch Lernmaterialien des Kurzentrums zur Verfügung. So gibt es z.B. verschiedene Lexika, Wörterbücher, Schulaufgabentrainer etc. Auch praktische Unterstützung durch Materialien wie Arbeitsblöcke, Stifte, Radiergummis, Anspitzer, Scheren, Klebstoffe u.a. ist möglich.
Fast alle Kinder besuchen die „Kurzentrums-Schule“ sehr gerne und fühlen sich hier gut betreut, ernst genommen und arbeiten sehr zielstrebig.
Mit etwas Unterstützung und einfühlsamer Mithilfe von Mutter/Vater und Heimatschullehrer/n wird so versucht, nach dem dreiwöchigen oder auch vierwöchigen Kuraufenthalt im Kurzentrum Sonnenschein in Zwiesel ohne Probleme das laufende Schuljahr fortsetzen zu können. Bei manchem Schulkind ist auch zu beobachten, dass es durch den etwas anders verlaufenden Schulunterricht an Selbstvertrauen hinzugewinnt und sich die Einstellung zur Schule zum Positiven hin verändert.